|
|
|
|
|
|
10. FrauenLandsGemeinde 2001
|
"Ein Einkommen zum Auskommen" Ökonomische Unabhängigkeit für jede Frau Die Forderung nach ökonomischer Unabhängigkeit jeder Frau wird von Feministinnen schon seit mehr als hundert Jahren gestellt. Welches sind die Hindernisse, dass sich dieses Ziel so schwer verwirklichen lässt?
Diesen Fragen ging Frau Professor Dr. Heidi Schelbert-Syfrig in ihrem Referat mit dem Titel "Das Geschlechterrollenschema - Armutsrisiko von Frauen" nach.
Sie zeigte auf, dass das überholte Geschlechterrollenschema den optimalen Einsatz des Humankapitals der Frauen verhindert und dass dieses Schema eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Dummheit ist.
|
|
|
Nach oben
|
ASA-Bulletin: Wie weiter mit der FLG
|
Geht es mit der FrauenLandsGemeinde (FLG) weiter?
Von FLG-Kopräsidentin Margrit Kuhn
Eigentlich erstaunlich, dass es die FrauenLandsGemeinde immer noch gibt und dass der FLG-Vorstand auch für nächstes Jahr wieder eine Veranstaltung plant!
Das Interesse an Bildungsveranstaltungen nimmt ab, ja, ich wage zu behaupten, dass diese definitiv out sind. Viele Leute, gerade auch Frauen, haben keine Lust mehr, am Samstag früh aufzustehen, in die Kantons-Hauptstadt oder vielleicht noch weiter zu fahren, um einem Referat zuzuhören, mit zu denken, zu diskutieren, eventuell sogar zu streiten und für all das erst noch zu bezahlen. Zu Hause bleibt die Arbeit liegen, der/die PartnerIn, die Tochter, der Sohn muss motiviert werden, den Wochenend-Einkauf zu tätigen, ungebügelte Wäsche stapelt sich, der Garten/der Balkon sollte auch wieder mal gepflegt und/oder wenigstens Küche und Bad für das Wochenende etwas sauber gemacht werden.
Eigentlich wirklich erstaunlich, dass doch immer wieder zwischen siebzig und hundert Frauen an der FrauenLandsGemeinde anzutreffen sind, offensichtlich hoch motiviert, noch etwas zu lernen, sich zu vernetzen und das Kulturangebot zu geniessen.
Diese und ähnliche Eindrücke seitens des Publikums haben mich in den letzten drei Jahren, in denen ich als Kopräsidentin die FrauenLandsGemeinde mit organisiere, geprägt, beschäftigt und manchmal auch an meinem Engagement zweifeln lassen. Veranstaltungen müssen je länger, je nieder schwelliger werden, das Angebot zwar attraktiv, aber gleichwohl nicht zu anspruchsvoll sein, immer wichtiger wird auch die gute Erreichbarkeit des Tagungsortes und die Gelegenheit sich verabschieden zu können, falls frau doch noch selber einkaufen oder den Garten machen möchte.
Für mich ist absolut wichtig, in Zukunft viel lustbetontere Veranstaltungen anzubieten. Das Wort hört sich zwar nach „fun-Gesellschaft“ an, nur noch „events“ sind gefragt, sich möglichst amüsieren können, ist das Gebot unserer Zeit. Hingegen ist die FLG eine politische Veranstaltung, und auch wir Politikerinnen spüren den Trend, die Leute bei den Angeboten abzuholen, die sie ansprechen, und da sind Bildungsveranstaltungen definitiv out.
Meine Visionen für die nächsten FLG’s lauten wie folgt: Für mich ist klar, dass die Veranstaltung nicht so früh anfangen darf. Die Werkstätten müssen viel mehr Zeit in Anspruch nehmen. Diese müssen gleichsam in eine ausgedehnte Pause hinein verlängert werden, so dass die einen in ihrer Werkstätte noch weiter diskutieren, während dem die andern bereits den Freiraum geniessen und andere Teilnehmerinnen ansprechen können, sei es, um eine informelle Diskussion über die Veranstaltung zu führen oder einfach auch etwas Privates zu besprechen. Auch müssen wir das Gesellschaftliche viel mehr pflegen, ich denke das Essen muss zelebriert werden, auch dafür braucht es mehr Zeit. Schliesslich ist es uns auch die ganze Zeit nicht gelungen, jüngere Frauen – Frauen zwischen zwanzig und dreissig – für die FLG zu begeistern. Hier steht der Vorstand seit drei Jahren vor dem Problem, dass die Veranstaltungen für junge Frauen zu wenig attraktiv sind. Schliesslich ist es uns dieses Jahr im Gegensatz zu andern Jahren gelungen, ein gutes Echo in den Medien zu finden. Hingegen kommt fast niemand von der Presse an die Veranstaltung, es muss fast alles frei Haus geliefert werden. Nach einem anstrengenden Tag müssen die Kopräsidentinnen noch dem Fernsehen oder dem Radio allenfalls telefonisch und pfannenfertig Auskunft geben können, welches die Forderungen des Tages sind, wie diese umgesetzt werden können und wie die Zukunft wohl aussehen wird: Für mich eine grosse Herausforderung und seitens der Medien – für mein Gefühl - fast ein bisschen eine Zumutung! Hingegen ist die Medienarbeit ganz wichtig und da müssen wir sicher noch viel verbessern.
Nun bin ich gespannt, wie die ASA-Frauen die FLG beurteilen und bin froh um jede Rückmeldung, jede Anregung, jeden Verbesserungswunsch seitens der Teilnehmerinnen, die nicht nur Konsumentinnen sein wollen.
Margrit Kuhn, 11.7.2001
|
Nach oben
|
|
|