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Zusammenfassung

Zusammenfassung des Referats von Zeynep Yerdelen

Schwarze, lesbische, jüdische Frauen und Immigrantinnen definieren sich als "Schwarze Frauen", weil sie der "weissen" Gesellschaft nicht zugehören und ausgegrenzt werden.

Migrantinnen haben ihre eigene Geschichte

Feministinnen thematisieren zwar Probleme der Differenzen der Geschlechter und der gesellschaftlichen Schichten. Die Frage der Macht zwischen weissen und schwarzen Frauen bleibt ein Tabu. Migrantinnen lehnten es ab, die historischen Erfahrungen der weissen Frauen mit den ihren gleichzusetzten. "Wir brauchen keine weissen Feministinnen, die unsere Geschichte für uns schreiben, das können wir selber."


Migrantinnen brauchen eigene Strategien zu ihrer Emanzipation
Strategien, die westliche Feministinnen entwickelt haben, gelten nur innerhalb ihrer Gesellschaft. In der Frauenforschung werden Frauen aus der Dritten Welt als homogene Gruppe behandelt, kategorisiert in "Frauen aus Afrika", "Frauen im Islam", "arabische Frauen..." Sie werden einseitig als Abhängige, als Arme, als von patriarchaler Gewalt betroffene Opfer dargestellt. Frauen anderer Kulturen wollen und müssen eigene Konzepte ihrer Emanzipation entwerfen, die ihrer spezifischen historischen Erfahrung und Situation entsprechen.


Migrantinnen suchen eine gemeinsame politische Identität
Die sogenannt "Multikulturelle" ist eine Erfindung der Mehrheitsgesellschaft, die den Begriff braucht, um sich zu profilieren mit einer Flut von Migrationsleitbildern und Konzepten. Die multikulturelle, pluralistische Gesellschaft als neuer CH Mythos!
Es braucht eine Migrantinnenpolitik, die sich nicht in nationalen und kulturellen Räumen verortet, sondern die Logik der Spaltung des "Eigenen" vom "Fremden" aufbricht und Wege aufzeigt, aus der zugeschriebenen Objektposition herauszutreten und Widerstand zu leisten.


Migrantinnen brauchen BürgerInnenrechte als transnationale Rechte, ohne Staatsbürgerschaft
Demokratie bedeutet nicht nur Gewaltenteilung, Pressefreiheit und Schutz der persönlichen Integrität. Sie bedeutet auch Gemeinschaft. Die kann nur entstehen, wenn alle gleiche Rechte und Pflichten haben. Solange MigrantInnen verweigert wird, bei politischen Geschehnissen ihrer Heimat, d.h. ihres Wohnortes mitzudenken und mitzuentscheiden, bleiben sie Bürgerinnen zweiter Klasse. Das fördert Konflikte, spaltet die Gesellschaft, verhindert Integration.


Migrantinnen brauchen eigene Orte und eigene Netzwerke
Frauen europäischer Abstammung arbeiten in ihren Organisationen und Netzwerken. Zuwanderinnen und Flüchtlinge verbindet ein "gemeinsamer Glaube und ein Band", das auf Marginalisierung beruht und sich auf Rasse, Ethnie und Geschlecht reduziert.
Um die eigene Abhängigkeit zu erkennen und um aus ihr herauszukommen, müssen Migrantinnen Orte und Inhalte ihrer Arbeit selbst bestimmen. Nur so können sie Neues, Eigenes aufbauen.


Migrantinnen stehen ein für gerechte Einwanderungs- und Asylrichtlinien
In der EU leben 9 Millionen ZuwanderInnen aus aussereuropäischen Ländern, die Hälfte davon sind Frauen. Europa ist eine Festung. Um den Kapital-, Waren- und Arbeitnehmer-Innenverkehr zu erleichtern, werden die inneren Grenzen beseitigt und zugleich die Grenzen nach aussen gefestigt durch eingeschränkte Niederlassungsrechte für Personen aus nichteuropäischen Ländern. So eine "Festung Europa" stärkt und legitimiert Ungleichheit und Rassismus.

Migrantinnen analysieren und erforschen ihre Lage selbst
Studien über die Zuwanderung nach Europa betreffen mehrheitlich Männer, Frauen werden kaum berücksichtigt. Gründe für die Marginalisierung und Diskriminierung der Frauen werden mit ihrem niedrigen Bildungsstand und ihrer so ganz anderen Kultur (Schleier) erklärt. Deshalb nehmen Migrantinnen den feministisch-philosophischen Diskurs auf und analysieren ihre Situation selbst.Sie entdecken dabei neben der ethnischen, gesellschaftlichen und politischen auch noch die geschlechtliche Diskriminierung.

Migrantinnen fordern gleiche Chancen bei Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten
Immer mehr Zuwanderinnen in der Schweiz bilden sich zu Sozialarbeiterinnen, als Ärztinnen Anwältinnen, Ökonominnen, Psychologinnen u.ä. aus. Andere erwerben das Schweizer Bürgerrecht und werden in Parlamente gewählt. Sie werden zu Vorzeige- und Alibifrauen.Viele von ihnen beschäftigen sich hauptsächlich mit MigrantInnen. Frauen sind in weniger verantwortungsvollen Positionen als Männer

Sollte sich der Wunsch nach einer gleichberechtigten, pluralen Gesellschaft allgemein durchsetzen können, müssen zuerst die politische Gleichheit und der gleiche Zugang zu allen sozialen Ressourcen geschaffen werden.

Emanuela Wertli, 9.6.2002



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