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Programm der Tagung vom 9. Mai 2009

Tagungsprogramm

Ganze Arbeit!
Klicken Sie unseren Flyer an! [1'213 KB] - Mehr Infos und Anmeldung

Programm
ab 8.30 Türöffnung
Willkommen bei Kaffee und Gipfeli

9.15 Begrüssung
Amanda Sager-Lenherr
Präsidentin der FrauenLandsGemeinde Aargau
Susanne Hochuli
Regierungsrätin Aargau
Neues wagen macht stark

9.30 Impulsreferate
Heidi Witzig
: Arbeit, Geld und das „Wesen der Frau“ – ein Streifzug durch Kontroversen der Geschichte
Eva Jaisli: Unternehmerin – ein Frauenberuf
Ina Praetorius: Diesseits der Zweiteilung: Die Zukunft der Arbeit

Pause

Austausch mit den drei Referentinnen
Moderation: Regula Strobel, Fachstelle Familie und Gleichstellung, Kanton Aargau

12.30 Mittagessen (Mensa der Neuen Kantonsschule)

13.45 Besammlung für die Workshops

14.00 Workshops
Details siehe Programm

16.15 Schlussbouqet
Susanne Spreiter und Parodistin Christine Stauber

16.45 Apéro

Durch den Tag begleitet uns Geigerin Eva Wey mit Folk- und Jazz-Musik



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Referentinnen

Drei Referentinnen leisten ganze Arbeit und beleuchten Vergangenheit, Gegenwart und mögliche Zukunft der Arbeit von Frauen.

Heidi Witzig
Die Historikerin zeigt auf, wie sich Frauenarbeit und Frauenrollen entwickelten und veränderten. Als „männlich“ definierte Bereiche galten als erstrebenswert, wertvoll und dominant, als „weiblich“ definierte hingegen als ergänzend, zudienend und zweitrangig – auch in der Arbeit. Wie wirkte sich das im konkreten Arbeitsalltag von Frauen und Männern aus? Welche Freiräume gab es früher, die heute vielleicht fehlen? Lassen sich diese wieder eröffnen? Welches waren die Impulse zur Durchsetzung von Forderungen wie gleiche Ausbildung, gleiche Chancen, gleicher Lohn?

Eva Jaisli
Wie vereinbaren wir heute Erwerbs-, Familien- und Freiwilligenarbeit? Die Unternehmerin und Geschäftsführerin der internationalen Werkzeugfabrik PB Swiss Tools bezeichnet sich selbst als „Lebensunternehmerin“ – sie ist beruflich in einer Führungsposition und Mutter von vier Kindern. Wie gelingt es, inmitten der verschiedenen Aufgaben und Ansprüche nicht nur zu überleben, sondern das eigene Leben zu gestalten? Wie erreichen mehr Frauen Führungspositionen? Wie können Frauen und Männer Familie und Beruf partnerschaftlich vereinbaren? Welche Rahmenbedingungen sind nötig?

Ina Praetorius
Werden wir demnächst nicht mehr um "Gleichheit" kämpfen müssen? Wird irgendwann Frauen und Männern klar sein, dass es überall um dasselbe geht: um eine wohnliche Welt? – Und zwar für alle sechseinhalb Milliarden Würdeträgerinnen und Würdeträger ... Was bedeutet die globalisierte Finanzkrise für Frauen? Wie sieht eine realistische Zukunft aus? Die Theologin und Sozialethikerin stellt die Frage nach alternativen Modellen und Visionen.



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12 Workshops

1. Von Pionierinnen, die uns Mut machen
(Workshop zum Referat)
Was lernen wir aus der Geschichte der Erwerbs- und Familienarbeit für die heutige Situation? Wie haben Frauen in der Vergangenheit diese Herausforderungen gemeistert? Gibt es Pionierinnen, die uns Mut machen und Wege weisen? Welche Impulse helfen weiter und welche Strategien können wir heute noch erfolgreich anwenden?
Heidi Witzig, Historikerin und Autorin, Winterthur

2. Arbeiten heisst, die Welt wohnlich gestalten
(Workshop zum Referat)
Diesseits der Kämpfe um Karriere, Chancengleichheit und Lohngerechtigkeit stellen wir die Frage: Wozu arbeiten wir eigentlich? Ich meine, wir arbeiten, um die Welt wohnlich zu gestalten. Aber geht das, wenn wir gleichzeitig rentieren müssen? Können wir, eingespannt in Kalkulationen, Kämpfe und Konkurrenz, sinnvoll tätig werden? Wie könnte eine wohnliche postpatriarchale Welt aussehen? Wir diskutieren und wagen auch utopisches Denken.
Ina Praetorius, Theologin, Sozialethikerin, Autorin, Wattwil

3. Unternehmerin des eigenen Lebens
(Workshop zum Referat)
Frauen stehen vor Herausforderungen – beruflich, privat, familiär: unser Leben ist ein Unternehmen. Wie wir es angehen, hängt von verschiedenen Voraussetzungen und Rahmenbedingungen ab. Mein persönlicher unternehmerischer Alltag ist Ausgangspunkt, um gemeinsam darüber nachzudenken, wie sich verschiedene Rahmenbedingungen auf das Private und Berufliche auswirken und was wichtig ist, damit wir unsere Aufgaben erfolgreich bewältigen können.
Eva Jaisli, Geschäftsführerin von PB Swiss Tools, Burgdorf

4. Sicher? Frauen und Sozialversicherungen
Sozialversicherungen bieten Ersatz bei Lohnausfall in besonderen Lebenslagen: Erwerbslosigkeit, Krankheit, Mutterschaft, Alter. Frauen arbeiten viel - ihr Leben lang. Aber ihre Arbeiten kommen bei den Sozialversicherungen zu kurz – trotz Verbesserungen z.B. bei AHV und beruflicher Vorsorge. Denn die Sozialversicherungen sind auf den vollzeitarbeitenden Mensch/Mann ausgerichtet. Was bedeutet dies für (mehrheitlich Teilzeit arbeitende) Frauen mit anderen Erwerbsbiografien? Wie können wir uns besser vorsehen?
Natalie Imboden, Gewerkschaftssekretärin Unia, Bern

5. Wer ist die Beste, die Schönste, die …?
Rivalität und Wett-Kampf unter Frauen sind oft Stolpersteine in Frauenbiografien – auch im Arbeitsalltag. Wie kommen wir weg vom Wett-Kampf hin zur Kon-Kurrenz, dem "Zusammen-Rennen"? Wir suchen Wege aus lähmenden Vergleichen hin zu befreiendem Wachstum.
Rosmarie Wipf, Psychotherapeutin und Theologin, Aarau

6. Machtkompetenz und Machtstrategien für Frauen
Frauen sind ein fleissiges Geschlecht, aber Fleiss allein bringt Frauen keine Erfolge. Um wahr- und ernst genommen zu werden brauchen Frauen auch Macht. Wer die Mechanismen der Macht durchschaut und Strategien kennt, kann Macht sinnvoll nutzen, sich und eigene Ziele besser durchsetzen.
Maria Hof-Glatz, Dipl. Psychologin, Mediatorin, Autorin, Allensbach

7. Schnupperkurs: „combine“, eine Standortbestimmung
für Migrantinnen und weitere Interessierte
Was kann ich? Was will ich? Wir machen Biografiearbeit, gehen auf Spurensuche, was wir gemacht, gelernt und erlebt haben. Der Blick in unsere Vergangenheit lässt uns eigene Kompetenzen besser erkennen. Das fördert unser Selbstvertrauen und eröffnet uns neue Perspektiven für die Zukunft.
Alicia Gamboa von wisdonna, der Migrantinnenwerkstatt des feministischen Friedensdienstes cfd, Bern

8. Tanzen wie in 1001 Nacht – als Ausgleich zur Arbeit
Mit klingenden Hüften tanzen wir uns hinein in die Welt des Oriental Dance. Wir lernen Grundlagen des Oriental Dance und Bewegungen aus dem Oriental Pop. Die Freude am Tanzen steht im Zentrum: Lass Dich verzaubern! Gezielte Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit und Entspannung helfen uns loszulassen und abzutauchen in ein geheimnisvolles Tanzerlebnis. Keine Tanzerfahrung notwendig.
Michal Berger W. Poladian, Tänzerin, Tanzpädagogin und Choreografin, Aarau

9. Lebensbalance – kreative Lösungen sind gefragt!
Frauen sind ständig am Balancieren. Wie lassen sich persönliche und berufliche Interessen, Paarbeziehung, Familie, Freizeit, soziales oder auch politisches Engagement ausgewogen leben? Wir betrachten verschiedene Balancetechniken und suchen nach kreativen Lösungen, die uns vor einem "Burnout", dem Ausbrennen, schützen.
Ursula Davatz, Psychiaterin und Familientherapeutin, Baden

10. Magische Frauenarbeit in Märchen
Eine alte Frau lehrt junge Mädchen ihre Künste. Aber die Leute munkeln, sie sei eine Hexe… Gilt das auch für Frau Holle? Wenn ihr Bett geschüttelt wird, „dann schneit es in der Welt“. Welche Kraft steckt in magischer Frauenarbeit? Ist die Heldin eine Zauberin oder eine ganz normale Frau? Gemeinsam untersuchen wir bekannt-unbekannte Märchen mit „braven“ und mit aufmüpfigen Frauen.
Barbara Gobrecht, Erzählforscherin, Gebenstorf

11. Wir verdienen mehr!
Die Fakten sind bekannt: Frauen verdienen, je nach Branche, durchschnittlich 20% bis 30% weniger als ihre männlichen Kollegen. Trotz Gleichstellungsgesetz, das Lohndiskriminierung klar verbietet, lassen sich die Fortschritte nur mit dem Millimeterband messen. Was tun – bei der nächsten Lohnverhandlung und überhaupt? Wir diskutieren individuelle und kollektive Strategien.
Christina Stoll, Co-Generalsekretärin Gewerkschaft SIT, Genf

12. Familien- und Hausarbeit – gemeinsam geht’s leichter!?
Mit Kindern erwerbstätig bleiben, nach einer Familienphase in den Beruf zurückkehren, den Übergang in die Pensionierung gestalten: Wie kommen wir zu einer Arbeitsteilung im Haushalt, die für Frau und Mann stimmt? Arbeitsteilungen - auch unsere eigenen - sind nicht einfach vorgegeben. Sie können in jeder Lebensphase neu ausgehandelt werden. Wie bringen wir unsere Interessen in die Verhandlungen ein? Wir erarbeiten persönliche Ansätze für neue, alltagstaugliche Lösungen.
Elisabeth Häni, Erwachsenenbildnerin, Fachstelle UND, Bern
Thomas Huber-Winter, Fachpsychologe für Laufbahn- und Personalpsychologie, Fachstelle UND, Basel

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